In meiner Diplomarbeit HANDWERKZEUG geht es um das Gestalten persönlicher Arbeits- und Lebensformen. Es ist eine Annäherung an das Wesen des Handwerks und seine Bedeutung in einer technisierten Welt, in der haptische Erfahrungen Mangelware sind.
Der Blick richtet sich dabei nicht auf den Herstellungsprozess an sich, sondern auf die Einheit von Handwerk und Mensch – von Hand und Kopf. Die Faszination für das damit verbundene, besondere Lebensgefühl wird durch Fotografien vermittelt. Sie machen neugierig auf einen Berufsstand, dem sonst wenig Beachtung zuteil wird. Die zweite Ebene der Arbeit bilden Gespräche mit Handwerkern unterschiedlichster Gewerke – den vielleicht letzten ihrer Art. Stück für Stück kommt man dem Mensch und seinem Handwerk näher.
Auch die Hände des Betrachters werden gefordert: Teil für Teil will entfaltet, auseinander gezogen- und geklappt werden. Die Blätter können von mehreren Seiten angeschaut und untereinander verschoben werden. Zusammengehalten werden sie in einem Schuber, der eigenhändig gesägt, gebohrt, geschraubt und bedruckt wurde.
Fünf Themen. Fünf Farben. Fünf Formate. Fünf Falzarten. Ein Schuber.
»Man denkt wahrscheinlich auch ein bisschen anders, wenn man die ganze Sache dreidimensional angeht.«
Martin Z. Schröder, Drucker)
Diplomarbeit an der HTW Berlin,
Februar 2010